Vortrag: Verhaltensforschung mit intelligenten Sensoren

(13.05.2015) Vortrag von Prof. Dr. Martin Wikelski mit dem Titel „Tiere als unsere Augen und Ohren in der Welt“ am Mittwoch, 20. Mai 2015

Verhaltensforscher arbeiten mit immer ausgefeilterer Technik. Mikro-elektronische Sensoren etwa helfen Wissenschaftlern, das Verhalten von Tieren in freier Natur detailliert zu beobachten.

Sogar eine Kommunikation mit den Tieren ist möglich. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung tragen dazu bei, Tiere weltweit besser zu schützen und damit ihre jeweilige Rolle im Ökosystem zu erhalten.

Über neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Verhaltensforschung wird Professor Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Mittwoch, 20. Mai, an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) sprechen.

Vortrag von Prof. Dr. Martin Wikelski
Tiere als unsere Augen und Ohren in der Welt
Mittwoch, 20. Mai 2015, 18.00 bis 19.00 Uhr
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Mittels intelligenter Sensoren konnten Wissenschaftler unter anderem erstmals die Entwicklung von Jungtieren durchgehend beobachten. Die Informationen, die mit den Methoden moderner Verhaltensforschung gewonnen werden, dienen aber nicht nur dem Tierschutz. Wissenschaftler können damit auch die Gefahr der Ausbreitung zoonotischer ─ also durch Tiere übertragener ─ Krankheiten besser abschätzen.

Zudem könnten mit Sensoren ausgestattet Wildtiere ein weltweites Sensoren-Netz zur Umwelterkundung bilden.

Martin Wikelski studierte in München Biologie, 1994 wurde er an der Universität Bielefeld promoviert. Anschließend forschte und lehrte er in den USA und in Panama.

Seit 2008 ist Martin Wikelski Direktor am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell und Professor für Ornithologie an der Universität Konstanz. Derzeit forscht er zum Thema globale Migrationsmuster bei Tieren.

Der Vortrag findet als Auftaktveranstaltung des Symposiums „Current achievements in life sciences“ (Aktuelle Errungenschaften in den Lebenswissenschaften) statt, das am Folgetag, Donnerstag, 21. März, 11.45 Uhr,beginnt.

Das Symposium der Mitglieder der Leopoldina-Klasse II – Lebenswissenschaften versteht sich als Forum für den interdisziplinären Austausch. In ihren Vorträgen geben sechs renommierte Wissenschaftler Einblicke in die aktuelle Forschung der Akademiemitglieder.

Sie sprechen unter anderem über die Themen mikrobielle Umwelt als Schutz vor Asthma und Allergien, hormonelle Steuerung des Pflanzenwachstums und den Einfluss von Vitamin D auf das Herz-Kreislaufsystem. Das Symposium richtet sich an alle Interessierten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Um eine Anmeldung bis zum 15. Mai wird gebeten.

www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2303/


Weitere Meldungen

Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken; Bildquelle: Isabelle Laumer

Haben Affen Humor?

Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken. Da für dieses Verhalten keine Sprache erforderlich ist, ist es naheliegend, dass ähnliche Formen des spielerischen Neckens möglicherweise auch im Tierreich zu finden sind
Weiterlesen

Ruhr-Universität Bochum

Warum Vögel so schlau sind

Die vergleichende Arbeit der Neurowissenschaftler des Sonderforschungsbereiches „Extinktionslernen“ der Ruhr-Universität Bochum trägt auch dazu bei, das Rätsel um die allgemeinen neurobiologischen Prinzipien der Intelligenz zu lösen
Weiterlesen

Podcastcover Exzellent erklärt; Bildquelle: Christian Ziegler

Verhaltensbiologie: Gemeinsames Essen bei Menschen und Bonobos

Verhaltensbiologin Barbara Fruth und Gesundheitspsychologin Britta Renner des Exzellenzclusters Kollektives Verhalten geben in einer neuen Folge des Podcasts „Exzellent erklärt – Spitzenforschung für alle“ Einblicke, welchen Stellenwert das gemeinsame Essen bei Mensch und Tieren einnimmt
Weiterlesen

UZH

Schon die ersten Primaten lebten wahrscheinlich in Paaren

Primaten weisen flexiblere Formen des Zusammenlebens auf, als bisher angenommen. Die ersten Primaten lebten wohl in Paaren – nur etwa 15 Prozent waren einzelgängerisch, wie eine Studie unter Leitung der UZH zeigt
Weiterlesen

Eine Zwergziege steht vor dem Lerncomputer am FBN.; Bildquelle: Nordlicht Agentur

Nutztiere überraschen Wissenschaftler mit ihren komplexen Fähigkeiten: Forschung am FBN wird Coverstory im Science Magazine

Wie empathisch sind eigentlich Nutztiere und wozu sind sie kognitiv in der Lage? Forschungsergebnisse der Verhaltensphysiologie am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) haben bereits in der Vergangenheit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen
Weiterlesen

Thibaud Gruber; Bildquelle: SNF

Thibaud Gruber studiert das Verhalten von Affen in ihrer natürlichen Umgebung in Uganda

Woher kommt der Mensch und was macht ihn einzigartig? Diese Fragen versucht Thibaud Gruber zu beantworten. Der Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf fokussiert dafür aber nicht auf Menschen, sondern auf Schimpansen.
Weiterlesen

Friedliche Begegnung zwischen Bonobo-Gruppen in Kokolopori.; Bildquelle: Liran Samuni, Kokolopori Bonobo Research Project

Wildlebende Bonobos kooperieren auch mit Mitgliedern fremder Gruppen

Menschen gehen strategische Kooperationen mit Fremden ein und teilen ihre Ressourcen auch mit Personen außerhalb der eigenen sozialen Gruppe. Bislang galt prosoziales Verhalten gegenüber Nicht-Verwandten als rein menschliche Fähigkeit
Weiterlesen

Christoph Giez; Bildquelle: Christoph Giez

Bakterien tragen zur Modulation tierischen Verhaltens bei

Forschungsteam des Kieler SFB 1182 zeigt am Beispiel des Süßwasserpolypen Hydra, wie Nervenzellen und Mikroorganismen zusammenarbeiten, um das Fressverhalten der Tiere zu steuern
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen